music-video-Art-project: DELUSION - eclipsed brainy snapshots                       
zu unwirklichen Erscheinungen und resultierender Selbsttäuschung                    back to multi-media-projects

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music-video-Art-project: DELUSION - eclipsed brainy snapshots


von Duo fatale (JOPO & Ingeborg Poffet) - Musik, Text, Visuals
& Heinz Schäublin - Original-Zeichnungen/Bilder

 Das music-video-Art-project: DELUSION handelt von Täuschung und vor allem der Selbsttäuschung im Zeitalter von fake News, Photoshop, Massenmeldungen, Gruppendynamik & -zwang, allgegenwärtiger Beobachtung, Meinungen - der eigenen Wahrnehmung inmitten der Flut von Eindrücken, die genaues Hinsehen erfordert um sich eine eigene Wahrheit anzueignen.

Delusion (Selbsttäuschung): wikipedia

„Eine Täuschung ist eine feste und unverrückbare Überzeugung, die auf unzureichenden Gründen beruht, die für rationale Argumente oder gegenteilige Beweise nicht zugänglich sind und nicht mit dem regionalen, kulturellen und Bildungshintergrund übereinstimmen. Als Pathologie unterscheidet es sich von einem Glauben, der auf falschen oder unvollständigen Informationen, Konfabulationen, Dogmen, Illusionen oder anderen irreführenden Effekten der Wahrnehmung beruht.

Es wurde festgestellt, dass Wahnvorstellungen im Zusammenhang mit vielen pathologischen Zuständen (sowohl allgemein physisch als auch psychisch) auftreten und bei psychotischen Störungen, einschließlich Schizophrenie, Paraphrenie, manischen Episoden einer bipolaren Störung und psychotischen Depression, von besonderer diagnostischer Bedeutung sind.“

Wir möchten dieser ersten Definition hinzufügen, das DELUSION ebenfalls ein gruppendynamisch gesteuerter Prozess sein kann, indem eine Masse dem Individuum Fakten suggeriert, die nachweislich nicht vorhanden sind. Dieser Prozess ist natürlich auch umkehrbar und v.a. in der Politik anzutreffen: ein mächtiges Individuum behauptet nachweislichen Unsinn, der von der Masse vorbehaltlos übernommen wird … (wobei letzterer bereits aufgrund obiger Definition an pathologischer DELUSION leidet, sofern es selber wirklich daran glaubt).

Man sieht, was man erwartet!

Manipulation beeinflusst Erwartungen & Einstellungen und bildet damit Geschichten ab, die nicht der Wahrheit entsprechen müssen (z.B. Rechtfertigungen für willkürlichen Mord an Juden oder Schwarzen). Wenn Bilder jenseits vorhandener Erwartungen auf einen wirken, kann man wertfrei auf Entdeckungsreise gehen und sich eine eigene Meinung & Geschichte aufgrund eigener Erfahrungen und Werte bilden. So wird Offenheit für Realitäten angeregt ...


In unserem Projekt soll die Vermischung von Altvertrautem zu Neubekanntem zwischenzeitlich bewusst für Irritationen sorgen und sich durch Grenzflächen, Grenzüberschreitungen und Kontrasten der Illusion annähern.

Die Energie der Magie, der Zauber einer Täuschung – nicht wertend, sondern selbstdarstellend im Raum.

Ist man als Künstler automatisch auf Selbsttäuschung angewiesen, um im Dschungel der Realität überleben zu können?

Erscheinungen - Überlagerungen:

flüchtige – kulturelle – politische *) – prägende – nachhaltige – religiöse – neurologisch bedingte

  • intrinsische (als Wahrnehmungen)
  • extrinsische (in Aussenwelt stattfindend)
  • False memories – falsche Erinnerungen

*) Wieso lassen sich Menschen Scheinrealitäten vorgaukeln? Stichwort: Fake-News. Wessen Realität ist vorrangig? Denn wahr ist keine …

Es gibt die Realität, und wie jedes einzelne Wesen sie wahrnimmt, folglich unzählige Realitäten. Die Wahrnehmung der Welt eines Wasserflohs unterscheidet sich ganz grundsätzlich von der eines Baumes im Amazonasgebiet.

Von Mensch zu Mensch: sogar Zeugenaussagen desselben Unfalls variieren massiv pro Person, da jede einzelne den Schwerpunkt der Wahrnehmung auf individuelle Erfahrungswerte legt. Was sieht jemand, der oder die gerade auf eine Strasse blickt? Der einen Frau stechen Schuhe ins Auge, der Blick bleibt gefangen (alles weitere geschieht an der Peripherie des Visus), jemand Hungriges ist fasziniert von der Auslage einer Bäckerei, ein Farbenblinder bemerkt Unruhen im Teer der Strassen, eine alte Frau mit Gehproblemen bemisst die Entfernungen in Strecken, die sie überhaupt noch zurücklegen kann.

Wahrnehmung ist eine zutiefst subjektive Angelegenheit. Scheinbare Offensichtlichkeiten des Einen kann in der Welt des anderen schlicht nicht existieren. Ein Triebgesteuerter, der jedem Drang nachgeht, kann die Selbstbeherrschung eines Hungerkünstlers nicht nachvollziehen. Gleichwohl existieren beide – grundsätzlich verschiedene – Welten parallel zueinander. Die Realität eines Protanomalisten ist nicht weniger real als die eines Synästhesisten, beim Blick auf die exakt gleiche Situation.

Des Einen Ying ist des Anderen Yang. Fügt man diese Welten zusammen, erhält man erst einen winzigen Bruchteil dessen, was die Realität ist.

Vielschichtig, schlussendlich unerfassbar, sitzt man seinen Vermutungen darüber auf, die das eigene Hirn aufgrund bisheriger Erfahrungen zusammengetragen hat und lässt es schlussfolgern, und damit auch daran glauben. Ob dies nun wirklich einen Bezug zur Realität darstellt, ist nicht von Belang, denn es hilft situativ, sich darin zurecht zu finden.

Was tritt hervor, wenn man an der scheinbaren Oberfläche kratzt? Ist da überhaupt etwas? Oder eben Alles? Bedarf es nur weiterer Sinne, um dieses Alles wahrnehmen zu können? Oder sind diese neuen Sinneselemente bereits implementiert, und es bedarf lediglich der entsprechenden Bewusstheit, um sie nutzen zu können, wie es die asiatischen Traditionen seit je behaupten und praktizieren?